Sie waren viel zu jung für das, was sie sahen. Für das, was sie erlitten. Und das, was sie taten. Kinder im Krieg
- als Flakhelfer in Rassnitz, auf einem Flüchtlingstreck im Erzgebirge, ausgebombt in Leipzig. Volkssturm, Fligeralarm, Kinderlandverschickung... und zu Weihnachten eine selbst geschnitzte Puppe. Niemand hatte sie vorbereitet auf die Nächte im Luftschutzkeller und die Tage im Schützengraben
- und niemand wollte später wirklich mit ihnen darüber sprechen. Ihre Kindheit trug den Stempel von HJ und BDM, umso unfassbarer war für sie der Zusammenbruch des Systems, der Heimat, der Eltern. Und der Einmarsch der Sieger brachte andere, neue Leiden. Die Kinder bettelten, stahlen, schmuggelten für eine Kartoffel am Abend. Bis heute haben viele Kriegskinder kaum über ihre Erlebnisse gesprochen. Weil sie nicht konnten, weil sie nicht wollten oder weil ihnen niemand zuhörte. Geschichten erzählen, Familienfotos zeigen, Erinnerungen wachrufen
- das ist der Schwerpunkt des MDR-Projekts.. .