» Poetikvorlesung? Kommt nicht in Frage. Man ist entweder Autor oder Poetikbesitzer. Ich bin doch nicht mein eigener Deutsch-Leistungskurs. Ohne mich.« -Juli Zeh Mit Juli Zeh lehrte eine promovierte Juristin und streitbare, scharfsinnige Autorin im Sommersemester 2013 an der Frankfurter Goethe-Universität als Gastdozentin für Poetik. Unter dem Titel TREIDELN sprach sie über Bedingungen und Grundlagen ihrer literarischen Arbeit – und versuchte dabei, eine » Anti-Poetologie« zu entwerfen. Poetik, so sagt Juli Zeh, ist etwas für » Quacksalber, Schwächlinge, Oberlehrer, Zivilversager und andere Scharlatane«. Schreiben lebt von der » Poetikfeindlichkeit«, ist nämlich ein »verschriftlichtes Selbstgespräch «. » Poetik klingt immer so, als wüsste der Autor, was er da tut – dabei weiß er bestenfalls, was er GETAN HAT.« Denn: » Ein Ereignis ist nicht das, was passiert ist, sondern das, was erzählt werden kann.«