Jirí Kyliáns Affinität zu den Werken von Igor Strawinsky mag darin begründet sein, dass auch dieser seine Heimat verlassen und sich in einer völlig fremden Welt zurechtfinden musste. So beschreibt Kylián das Drama LHistoire du soldat als „surrealistisches Märchen für erwachsene Kinder“ und man versteht, warum Orientierungslosigkeit und Verzweiflung zu den zentralen Motiven gehören. Kylián legte seiner Interpretation das französische Libretto von Charles Ferdinand Ramuz zugrunde. Mit Kostümen von John Mac Farlane präsentiert diese Studioproduktion einen unglücklichen Soldaten, der dem Teufel für materiellen Wohlstand seine Seele verkauft und sich fortan zu grausamer Ruhelosigkeit verdammt sieht. Der Erste Weltkrieg und die Russische Revolution 1917 hatten für Strawinsky fatale Folgen: Er verlor Hab und Gut, durfte nicht mehr als Künstler aktiv sein und fand sich einer isolierten, ausweglosen Situation wieder. Kein Wunder also, dass er mit LHistoire du soldat die bestehenden.. .